Im Juni 2024 schickte uns die Projektkoordinatorin Rehema Nsembele einen Projektbericht zum aktuellen Projektstand in Liwihi im süd-westlichen Tanzania. Das Anschreiben sowie die detaillierten Berichte und Fotos zum aktuellen Projektstand finden Sie in der angehängten Datei zum Download.
© Bild: "Licht für Afrika e.V." Die Elektromühle kommt ins Dorf - Getreide zur Mühle tragen war gestern.
Das aktuelle Projekt in Liwihi, für das bereits die Umsetzung in Tansania begonnen hat, bezieht sich ganz auf die Mühle, die zur Erleichterung der Frauen von Anfang an eine zentrale Rolle spielte. Wassermühlen waren die einzige Energiequellen neben den traditionell eingesetzten Dieselmühlen, die jetzt eine Konkurrenz bekamen durch die Elektrifizierung der Dörfer im Distrikt Mbinga. Durch die elektrische Mühle im Dorfzentrum entstehen ganz neue Entwicklungsmöglichkeiten. Sie wirkt als Katalysator für gesellschaftsrelevante Projekte, wie dem Bau von effizienten Öfen, die Entstehung einer Baumschule für Nutz- und Brennholz sowie für Obstbäume, Projekte mit Informationen zu traditionellen und neuen Agrarprodukten sowie zur Haustierhaltung. Des weiteren entstehen eine Näherei, ein Micro Credit Zentrum/Bank und Informations- und Beratungsmöglichkeiten über und für die Elektrifizierung und dem Umgang mit elektrischen Geräten beispielsweise im Haushalt. Da das elektrische kochen wegen zu hoher Kosten und einer Netzüberlastung zur Kochzeit, nicht möglich ist, ist die Anfertigung und der Gebrauch von effizienten Öfen auf Brennholz-Basis eine passende Lösung. Die von Licht für Afrika e.V unterstützten Kurse zum Eigenbau effizienter Öfen werden auch in Liwihi stattfinden und so die Ofenproduktion weiter etablieren. Trotz der neuen elektrischen Mühle im Dorf will die Dorfgemeinde die Wassermühle im Tal erhalten und hat diese überholt, um sie für die üblich häufigen Stromausfallzeiten bereit zu halten.
Neben einer Projektunterstützung durch Licht für Afrika e.V. können die Frauen in Zukunft auch selbst Anträge z.B. bei Misereor stellen, wenn sich das Pilotprojekt Liwihi bewährt.
Einen Projektüberlick finden Sie im folgenden Prospekt.
Zu Beginn des Jahres 2022 beschädigt schweres Hochwasser die Liwihi Wassermühle in Mbinga. Die Auswirkungen des Klimawandels werden dadurch erneut sichtbar, erlitt im Frühjahr 2021 in der gleichen Diözese die Mpapa Mühle hochwasserbedingt schwere Schäden.
Die Projektkoordinatorin Rehema Nsembele berichtet „Licht für Afrika e.V.“ über die Situation und die Reparaturvorhaben. Die Schäden der Mühle werden nun vor Ort erfasst und fachkundig repariert. Bei Unterstützungsbedarf steht „Licht für Afrika e.V.“ mit Rat und Tat zur Seite.
© Bilder: "Rehema Nsembele" Durch Hochwasser beschädigte Mühle in Liwihi.
„Licht für Afrika e.V.“ unterstützt die Stromversorgung für das "Litembo Health
Training Institute", kurz LIHETI, in Litembo. Das Institut wurde am 22. Oktober 2023 eingeweiht und in Betrieb genommen.
Damit die benötigte Stromversorgung rund um die Uhr gewährleistet sein wird, ersetzt ein Generator die Mühle von Homora. Damit das Getreide weiterhin gemahlen werden kann, entsteht eine Ersatzmühle im Dorf.
Das hier veröffentlichte Prospekt, veranschaulicht den LIHETI Lageplan, sowie die Entwicklungen der Stromversorgung.
In Litembo ist der Bau einer Labor- und Schwesternschule "Health College" in vollem Gange. Dabei entstehen zwei Schlafsäle, ein Workshop block, ein Küchenblock, eine Mehrzweckhalle sowie zwei Klassenräume und zwei Gebäude für administrative Zwecke. Grund dieses Neubaus ist der dort drängende Ausbildungsbedarf im medizinischen Bereich.
Bei den Fragen zur Stromversorgung dieser Gebäude steht Licht für Afrika e.V. aktiv beratend zur Seite. Möglich sind hybride Versorgungskonzepte die Solar- und Wasserkraft kombinieren. Dabei trägt die nahe gelegene Homora-Mühle eine entscheidende Rolle.
Mit beispielsweise einer Nachrüstung der Homora-Mühle für „multipurpose“ Zwecke und der Installation eines Generators, könnte die Mühle das Health College mit Strom versorgen. Für den Mühlenbetrieb bedeutet das, dass die Mühle in ihren Kernzeiten zum Getreide mahlen benutzt wird und außerhalb dieser Zeit Tag wie Nacht Strom liefern kann. Das scheint eine wirtschaftliche Lösung dar zu stellen, die die Solar Grundversorgung ergänzen könnte (z.B. den Spitzenbedarf am frühen Morgen und am Abend, Nacht- Stromversorgung und Einspeisung in die Batterien der Solaranlage).
Aktuell werden verschiedene Lösungsansätze erarbeitet und geprüft, um das Health College bestmöglich beraten zu können.
Weitere Informationen werden folgen.
Der durch Licht für Afrika e.V. unterstütze Wiederaufbau der Mpapa Mühle ist in vollem Gange. Ende November 2020 berichtet die Projektkoordinatorin Rehema Nsembele, dass das Dach sowie die Hauswände bereits wieder aufgebaut werden konnten. Der Verputz der Wände ist als nächster Schritt geplant.
Zum Hintergrundbericht:
Die Hochwasser der letzte Regenzeit haben zu Schäden an Mühlen geführt. So berichtet beispielsweise Rehema Nsembele im Projektbericht für den Zeitraum Januar - Oktober 2020 über den Zustand der Mpapa Mühle, die im Februar bei einem Hochwasser beschädigt wurde.
Das Gebäude wurde von den Wassermassen zerstört, doch die Maschinen stehen alle noch auf ihren Fundamenten und machen einen intakten Eindruck.
Die Arbeit besteht nun in der Öffnung, Reinigung und Überprüfung der Maschinen durch ausgebildete Handwerker. Um den Wiederaufbau durchführen zu können wurden bei Licht für Afrika e.V. finanzielle Hilfen für Baumaterialien beantragt.
Dem Antrag ist Licht für Afrika e.V. gerne nachgekommen und steht bei dem Wiederaufbau zusätzlich beratend zur Seite.
© Bild: "Rehema Nsembele" Durch Hochwasser beschädigte Mühle in Mpapa.
© Bild: "Rehema Nsembele" Der Wiederaufbau der Mpapa Mühle ist in vollem Gange.
Das Ausbildungsseminar zum Bau von effizienten Öfen fand nach einer Corona bedingten Verschiebung im Zeitraum vom 14. - 25. September 2020 in der Mbinga Diözese statt. 19 Teilnehmer, darunter 14 Frauen und 5 Männer, nahmen in zwei Gruppen an diesem 5 tägigen Seminar teil.
Das Training umfasste Besichtigungen von funktionierenden Tonöfen in verschiedenen Dörfern, die Verfügbarkeit und Beschaffung von Materialien sowie die technische theoretische und praktische Vorgehensweise beim Ofenbau. Für die Zukunft sind Weiterbildungsmaßnahmen geplant, die das Wissen um den Ofenbau weiter verbreiten. Das Ausbildungsseminar war ein voller Erfolg - sehen Sie selbst in der unterstehenden Diashow.
Zum Hintergrundbericht:
Ein neues Projekt ist in Planung, das vor allem für Frauen und Kinder eine Verbesserung der Lebenssituation bringt: Verbreitung von effizienten Öfen (Tanzania improved cooking stoves - TICS).
Das immer noch weitest verbreitete Kochsystem ist das 3-Steine-, Kochtopf-und-Feuerholz-System. Frauen und Kinder sammeln Feuerholz, dann wird das Essen bereitet, dabei sind sie durch das offene Feuer und dem Rauch gesundheitsschädlichen Gasen ausgesetzt, die vor allem Augen und Atemwege schädigen. Eine nachhaltige Verbesserung dieser Situation soll erreichet werden durch die Weiterverbreitung der TICSs, durch unseren geplanten Trainingskurs.
Wir wollen insgesamt 25 Personen - vor allem interessierte Frauen - von lokalen Fachleuten ausbilden lassen. Unter der Leitung von Fr. Rose Turuka lernen sie in dem Seminar aus lokalen Materialien (Lehm und Ziegel) einen effizienten Ofen herzustellen. Es gibt verschiedene Ofenformen, mobile und stationäre, mit und ohne Rauchabzug. Die Kosten für dieses mehrtätige Seminar betragen ca. € 4.000,--, die von Licht für Afrika e.V. übernommen werden. Durch die Weiterverbreitung der TICSs sollen folgende Ziele erreicht werden:
- eine signifikante Reduzierung der Verrauchung der Küche oder Kochstelle und
somit ein Rückgang der Augeninfektionen und Atemwegserkrankungen.
- Effizienteres/nachhaltigeres Verbrennen des Feuerholzes, Einsparung bis zu
500 kg pro Jahr und Ofen.
- Umweltbelastung reduziert durch verringerten Brennholzbedarf.
- Arbeitserleichterung, Zeiteinsparung für Frauen und Kinder.
- Arbeitspotential für Ofenbauer.
Durch die Corona-Pandemie ist das Trainingsseminar zur Zeit nicht möglich, da die tanzanische Regierung ein einmonatiges vorläufiges Versammlungsverbot erlassen hat.
© Bild: "Jiko Matawi" Verbesserte Herde aus Ton.
Original Bericht von Rosemary Turuka.
© Bilder und Informationen: Rosemary Turuka